Bücher

Emily St. John Mandel - Das Licht der letzten Tage

Das Licht der letzten Tage ist ein postapokalyptischer Roman, der den Zusammenbruch der Zivilisation nach einer verheerenden Pandemie beschreibt. Aus der Sicht mehrerer Protagonisten, deren Lebenslinien lose miteinander verbunden sind, wird abwechselnd aus der postapokalyptischen Welt sowie in Rückblenden aus der Zeit vor dem Zusammenbruch berichtet. Dabei wirken die Geschichten nicht willkürlich zusammengestellt, sondern man spürt immmer die Verbindung, sowohl zwischen den Personen, als auch der Zeit vor und nach Stunde Null. Die Erzählweise ist dabei so mitreißend, dass ich mir im letzten Viertel des Buchs gewünscht habe, dass es noch viel weiter geht. Ich wollte mir nicht vorstellen, dass die Geschichte in ein paar Kapiteln enden würde.

João Tordo - Stockmans Melodie

Dieses Buch war ein Zufallsfund im Regal der Empfehlungen der Stadtbücherei. Der Klappentext hat mein Interesse geweckt und ich wurde nicht enttäuscht. Bei einem Konzertbesuch hört der erfolglose Jazz-Kontrabassist Hugo seine eigene Komposition gespielt vom berühmten Musiker Luis Stockmann, der Hugo außerdem zum Verwechseln ähnlich sieht. Hugos Leben gerät daraufhin vollends aus den Fugen und er versucht mit allen Mitteln herauszufinden, wer sein Doppelgänger ist und wie dieser an seine Melodie gelangen konnte. Eine düstere Geschichte über Identität und Wahn.

Gonçalo M. Tavares - Joseph Walsers Maschine

Tavares schafft es mit wenigen Worten die Atmosphäre einer nicht so fernen Zukunft zu skizzieren, in der Joseph Walser ein routiniertes, eintöniges Leben führt. Es ist geprägt von Ritualen und immer gleichen Abläufen, die jedoch zunehmend gestört werden und aus den Fugen geraten.
Ich habe viele Jahre gar keine Bücher gelesen, aber Joseph Walsers Maschine war für mich ein großartiger Einstieg, der mir Lust auf mehr gemacht hat. Tatsächlich ist dieses Buch wohl der Grund dafür, dass es den Menüpunkt "Bücher" auf meiner Webseite überhaupt gibt.

Wolf Haas - Brenner-Krimis

Der der Schreibstil von Wolf Haas in seinen Brenner-Krimis ist anfangs vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig. Jedoch merkt man schnell wie gut die umgangssprachliche Art zum Protagonisten der Krimireihe passt, dem Privatdetektiv und ehemaligen Polizisten Simon Brenner. Wolf Haas bringt mit seinen Brenner-Krimis Spannung, Humor und sprachliches Geschick gekonnt unter einen Hut.
Zu erwähnen ist hier auch, dass bisher vier der Romane verfilmt wurden (Komm, süßer Tod, Silentium!, Der Knochenmann und Das ewige Leben). Wolf Haas hat selbst an den Drehbüchern mitgeschrieben und mit Josef Hader wurde eine hervorragende Besetzung für die Figur des Simon Brenner gefunden.